Innovation Lab: Keine Angst vor Feedback!

Kritische Stellen bei der Produktentwicklung rechtzeitig zu erkennen, kann helfen Zeit und Geld zu sparen. 

Natürlich ist in Unternehmen viel Expertenwissen vorhanden, aber die Sicht der KundInnen kann dennoch eine ganz andere Perspektive aufzeigen. Was hilft es, sich intensiv Gedanken zu machen, was am besten für die Kundin oder den Kunden ist, wenn man sie oder ihn auch einfach fragen kann? 

Produktentwicklung im vertrauten Kreis kann eine inspirierende Sache sein. Man erhält viel positive Rückmeldung, motivierende Ratschläge und Anerkennung. Es scheint alles bestens zu laufen, bis man das Produkt dann schließlich den KundInnen übergibt. Die Technologie kann noch so toll sein, wenn Features, Design oder Service nicht auf die KundInnen abgestimmt sind, kann es zu bitteren Enttäuschungen kommen. Es muss nicht mal anonym sein, eine negative Bewertung ist sehr schnell geschrieben. Hat man dann einmal so eine Erfahrung gemacht, versucht man den Kontakt zu KundInnen in Zukunft vielleicht automatisch tunlichst zu vermeiden. Aber genau das ist der Schritt in die falsche Richtung. Das Motto lautet: Keine Angst vor kritischem Feedback! Je früher ich mir andere Perspektiven abhole, desto besser kann ich das auch bei der Produktentwicklung berücksichtigen. 

Popupinnolab

Abb.: Pop-Up-Innovationslabor im Zuge des Energieforschungsprojektes P3Power in Graz 2018.

Abhängig von den Rahmenbedingungen bieten sich zur KundInnenbefragung natürlich die unterschiedlichsten Methoden an. Eine moderne Variante der Feldforschung ist das Pop-Up-Innovationslabor. Statt die potenziellen KundInnen in das Büro zu bestellen, befragen wir sie einfach auf der Straße. Je genauer wir die gewünschte Zielgruppe dafür im Vorfeld definieren, desto besser kann man auch Plätze aufsuchen, wo sich diese im Alltag aufhalten. Vorteil der Methode ist es, dass man Personen zufällig auswählt, und eine diverse und große Stichprobe erhalten kann. Je nachdem wie ausgereift die Idee oder der Prototyp sind, kann man gemeinsam mit den Anwesenden das Produkt weiterentwickeln. So kann man rasch, kostengünstig und zeitsparend verschiedene Features ausprobieren und sofort Rückmeldung erhalten. 

Feedback der KundInnen kann man direkt oder indirekt erhalten; je nachdem welche Rahmenbedingungen und Fragestellungen ich klären möchte, entscheide ich mich für eine offene Befragung oder beobachte, wie KundInnen mit dem Prototypen interagieren. Wenn man direkt befragt, muss man sehr genau darauf achten, dass man keine leitenden Fragen stellt oder durch Körpersprache und Mimik das Feedback der KundInnen beeinflusst. Bei der verdeckten Beobachtung muss man natürlich auf die ethischen Regeln achten, und sollte die Teilnahme an der Feldforschung dann auch im Nachhinein aufklären und bei Bedarf weitere Fragen stellen. Bei Firmen im Verkauf kann man zum Beispiel direkt mit den eigenen KundInnen Ideen weiterentwickeln. Ihre KundInnen freuen sich, wenn ihre Meinung gefragt ist und Ihr Unternehmen profitiert von einem tieferen Verständnis der KundInnen.

Über die Methode: Das Pop-Up-Innovationslabor ist eine moderne Methode der Feldforschung, die avantsmart im Rahmen von Produkt-, Service- oder Geschäftsmodell-Innovationsvorhaben einsetzt. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, dann schreiben Sie uns eine kurze E-Mail.

Prototyp

Abb.: Design Prototypen, die mit KundInnen im Pop-Up-Innovationslabor entwickelt und getestet werden

Über die Autorin Yvonne Wittmann, MSc, Innovation Manager & User Experience Researcher bei avantsmart

Foto Yvi 2019

 

 

 

 

 

 

 

Yvonne ist Psychologin im Bereich der Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie. Sie unterstützt avantsmart seit November 2017 mit ihrer Expertise im Kommunikations- und Konfliktmanagement in Innovationsprozessen. Beruflich sammelte sie zudem Erfahrungen in der Optimierung und Evaluation von mehreren „Smart City“-Projekten. Während eines halbjährigen USA-Aufenthalts im Rahmen ihres Studiums beschäftigte sie sich auch vertiefend mit menschlichem Umweltverhalten. Darüber hinaus absolvierte sie am MIT den Kurs „Mastering Innovation and Design Thinking“.

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